Liebe im Detail
Sich zu The Kicker aus Horace Silvers Album Song For My Father wünschen, an der Bar eines verrauchten Jazzclubs zu lehnen - Cocktailglas in der Hand - und den Blick zwischen Rauchschwaden, sich unterhaltenden und tanzenden Menschen umherschweifen zu lassen. Als stiller Beobachter, dessen Augen interessiert von Tisch zu Tisch flanieren, einem Treiben anteilig zu werden, welches sich allmählich zu einem atmosphärischen Film verdichtet, in dem bloß kleine Handlungen und Gesten die Hauptrollen besetzen: Hände, die mit kleinen Gegenständen spielen und so, quasi in einer Art Parallelwelt, eine zweite Kommunikation mit dem Gegenüber führen, ein in den Mundwinkeln nur angedeutetes Lächeln, scheinbar zufällige kleine Berührungen, mehr angedeutet als ausgeführt. Dinge, wie sie an einem jeden Tag milliardenfach geschehen mögen, um dennoch von der großen sich treiben und hetzen lassenden Meute achtlos übersehen zu werden. Doch bergen sie nicht das eigentliche Geheimnis einer jeden Unterhaltung, bricht sich hier auf Mikroebene nicht das Bahn, was in den Worten unausgesprochen bleibt, vielleicht bleiben muss?
Raducanu - 17. Dez, 15:13