Beim Gehen wird die Entfernung kürzer. Oder: Dem Himmel so nah
An einem Zaun. Ein Vogel sang. Die Sonne war dann schon irgendwo hinter den Büschen. Der Vogel schwieg. Es war Abend. Die Bauernmädchen kamen singend über die Felder. Welche Einzelheiten! Ist es Kleinlichkeit, wenn solche Einzelheiten sich an einen Menschen heften? Wie Kletten!? Das war Tonka. Die Unendlichkeit fließt manchmal in Tropfen.
(Rober Musil Tonka, 1922)
Es gibt Zeiten im Leben, da steht man im Einklang mit sich, mit der Natur und seinen Mitmenschen. In diesen Zeiten fallen die Tropfen der Unendelichkeit auf fruchtbaren Boden in Deinem Innern und ergeben ein wundersames Ganzes, während sich der schützende Mantel der Zufriedenheit wohlig warm um Dich schmiegt. In jedem einzelnen Tropfen, jedem einzelnen Eindruck, den Du machst, liegt die Welt begründet: Bilder, die sich Dir im Herzen einbrennen. Kleine Gesten, deren Größe deutlich fühlbar ist. Ein Lächeln, welches Dir das Tor in eine andere, nicht-rationale Welt aufzuschließen vermag. Geräusche, die Deine Seele mehr zu berühren scheinen, als jedes gesprochene Wort. Blicke, die die Fassaden unserer Vereinzelung durchdringen. Oder auch eine Stille, die Deinem geistigen Ohr heiter beschwingte Tirilis und Tirilas einhaucht. Das vergangene Wochenende gehörte zu diesen Zeiten. Doch wie lassen sich die dort gemachten Eindrücke adäquat in Worte kleiden?
Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der Abgründe hinabgetaucht zu sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt. Wir wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben, und wenn wir wieder ans Tageslicht kommen, haben wir nur falsche Steine und Glasscherben mitgebracht; und trotzdem schimmert der Schatz im Finstern unverändert.
(Maurice Maeterlinck Der Schatz der Armen, Originaltitel: Le Trésor des humbles, 1896)
So lasse ich hier zunächst einige ausgewählte Fotos sprechen, die an meinem gemeinsamen Wochenende mit dem Chaetzle entstanden. Denn Bilder haben eine unmittelbarere Wirkung als unsere begrenzte Sprache, die der rationalen Sphäre entspringt und so die Welt der Gefühle nur ansatzweise darstellen kann.
An dieser Stelle möchte ich aber auf den ausführlichen und sehr lesenswerten Bericht verweisen, den das Chaetzle bereits von besagtem Wochenende verfasst hat. Gleichzeitig bedanke ich mich noch einmal bei Dir, liebes Chaetzle für ein wunderschönes Wochenende, das hoffentlich wiederholbar, nein: neu schaffbar ist.
(Rober Musil Tonka, 1922)
Es gibt Zeiten im Leben, da steht man im Einklang mit sich, mit der Natur und seinen Mitmenschen. In diesen Zeiten fallen die Tropfen der Unendelichkeit auf fruchtbaren Boden in Deinem Innern und ergeben ein wundersames Ganzes, während sich der schützende Mantel der Zufriedenheit wohlig warm um Dich schmiegt. In jedem einzelnen Tropfen, jedem einzelnen Eindruck, den Du machst, liegt die Welt begründet: Bilder, die sich Dir im Herzen einbrennen. Kleine Gesten, deren Größe deutlich fühlbar ist. Ein Lächeln, welches Dir das Tor in eine andere, nicht-rationale Welt aufzuschließen vermag. Geräusche, die Deine Seele mehr zu berühren scheinen, als jedes gesprochene Wort. Blicke, die die Fassaden unserer Vereinzelung durchdringen. Oder auch eine Stille, die Deinem geistigen Ohr heiter beschwingte Tirilis und Tirilas einhaucht. Das vergangene Wochenende gehörte zu diesen Zeiten. Doch wie lassen sich die dort gemachten Eindrücke adäquat in Worte kleiden?
Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der Abgründe hinabgetaucht zu sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt. Wir wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben, und wenn wir wieder ans Tageslicht kommen, haben wir nur falsche Steine und Glasscherben mitgebracht; und trotzdem schimmert der Schatz im Finstern unverändert.
(Maurice Maeterlinck Der Schatz der Armen, Originaltitel: Le Trésor des humbles, 1896)
So lasse ich hier zunächst einige ausgewählte Fotos sprechen, die an meinem gemeinsamen Wochenende mit dem Chaetzle entstanden. Denn Bilder haben eine unmittelbarere Wirkung als unsere begrenzte Sprache, die der rationalen Sphäre entspringt und so die Welt der Gefühle nur ansatzweise darstellen kann.
An dieser Stelle möchte ich aber auf den ausführlichen und sehr lesenswerten Bericht verweisen, den das Chaetzle bereits von besagtem Wochenende verfasst hat. Gleichzeitig bedanke ich mich noch einmal bei Dir, liebes Chaetzle für ein wunderschönes Wochenende, das hoffentlich wiederholbar, nein: neu schaffbar ist.
Raducanu - 10. Sep, 16:24